Externe Links
Impressum
Karsten Kühnle
Lavendelweg 6
61267 Neu-Anspach
E-Mail: info@charity-tour.de
Telefon: +49 174 3359 161
Für heute verspricht Tour-Profi und -Planer Werner eine landschaftlich wunderschöne Tour, die weniger anstrengend als gestern ist. Die Tagesetappe von 118 km startet in Saugues bei 970 Höhenmetern und endet in Les Vans auf 187 Höhenmetern. Es gibt diesmal also weniger lange Aufstiege, dafür eine längere Abfahrt mit traumhaftem Ausblick in das einzigartige Naturschauspiel der Cevennen.
Beim Morgenappell hält sich die Begeisterung der Jugend trotz der versprochenen schönen Aussichten in Grenzen. Caspar und Konstantin sind gestern weit über ihre Grenzen hinausgegangen. Caspar hat die letzte steile Bergetappe besonders ehrgeizig sogar als erster im hohen Tempo bezwungen und dadurch vielleicht auch seinen jüngere Bruder Konstantin, der zum ersten Mal eine solche Extrem-Tour radelt, angetrieben.
Die andauernde extreme Hitze, die tagelange hohe körperliche Anstrengung und die vielen technischen Probleme haben die Beiden total erschöpft. Und so richten die beiden ihren Unmut auf Paul. Der älteste Bruder kann seit Tagen, wegen seines verletzten Knies, nicht Rennrad fahren. Wenn man so richtig am Ende ist, dann erscheint es einem äußerst ungerecht, wenn der große Bruder es sich vermeintlich bei Klaus im Tourvan gemütlich macht.
Mit dem Alter kommt die Weisheit, so erkennen Papa Karsten und Opa Werner schnell, die Jungs brauchen eine Pause. Und deshalb machen sich heute nur drei Rennradfahrer auf den Weg.
Während seine Brüder völlig platt sind, ist Paul völlig frustriert. Nach seiner Tennisverletzung hatte sein Arzt ihm dringend empfohlen, das Knie zu schonen. Die Teilnahme an der Charity Tour 2023 war für Paul so wichtig, dass er die Kniebeschwerden ausblendete. Anders als vielleicht vermutet, ging es Paul dabei nicht darum, sich zu beweisen, oder außergewöhnliche Berge zu bezwingen. Für ihn geht es um die intensive Gemeinschaft und das gemeinsame Ziel. Seine schönsten Erlebnisse waren die Momente, wenn alle in ihrem eigenen Tempo nacheinander den Berg meisterten und die Ersten, die bereits am Gipfel standen, auch noch den Letzten anfeuerten. Das gemeinsame Ziel, Rennrad fahren für einen guten Zweck, die viele positive Resonanz und das überwältigende Spendenergebnis wirken in ihm bis heute nach.
Heute hat sich die Befürchtung im Telefonat endgültig bestätigt. Pauls Arzt rät ihm dringend davon ab, weitere Etappen zu fahren. Natürlich hatten wir schon so eine Vorahnung und nach ein paar knieschonenden Alternativen für Paul gesucht:
Reiten wäre eine Möglichkeit, allerdings hegt Klaus hier arge Bedenken, so ein Pferd bekommt, er selbst mit seiner Tetristechnik nicht unter. Da erscheint die Lösung der jungen Dame, die quer durch Frankreich mit Rad inklusive eines Wohnanhängers reist, deutlich besser. In so einem Fahrradwohnwagen, könnte Paul dann mitreisen. Leider fand sich im Team niemand, der gerne so einen Anhänger samt Paul ziehen möchte.
So ein Charity Team gibt trotzdem nicht auf und findet stattdessen neue Aufgaben für Paul. Ab sofort wird Paul zum Jugendbeauftragten, der seine Brüder coacht, motiviert und ein wenig verwöhnt - so eine kleine Wadenmassage zwischendurch oder am Abend wäre sicherlich willkommen. Damit ist es jedoch noch nicht getan.
In den letzten Tagen hat sich die Zusammenarbeit mit Klaus bereits bestens bewährt. Seit Paul dem "Logistik-Chef" assistiert, kommt z.B. der Tourvan deutlich schneller beim Charity Team an. Paul, der Mann für die Technik, beherrscht nicht nur die Drohne sondern auch das Handy mit der magischen Funktion "Live-Standort".
Also Paul, wir fassen noch einmal zusammen: Jugendbeauftragter, Assistent Logistik, Technikmeister, Drohnen-Film-Master - alles garantiert knieschonend dafür herausfordernd.
Was sind wir froh, dass die älteren Rennradfahrer unbeeindruckt von der gestrigen harten Etappe und den Problemen der Jugend souverän ihre Tour in die Cevennen antreten.
Schon der frühe Morgen strahlt Zuversicht und Ruhe aus:.
Die Cevennen sind der südöstlichste Teil des französischen Zentralmassivs und liegen in den Départements Ardèche, Aveyron, Gard und Lozère. Der Mont Lozère ist mit 1.699 m der höchste Berg der Cevennen. Der 1970 gegründete Nationalpark der Cevennen umfasst 321 Tsd. Hektar und wurde 1985 von der UNESCO zum Biosphärenreservat und 2011 zum Weltnaturerbe erklärt. Sieben große Flussadern durchziehen die raue Berglandschaft und formten die beeindruckenden Schluchten.
Es handelt sich um eine alte und geschichtsträchtige Kulturlandschaft, jahrhundertelang geprägt vom Anbau der Esskastanie, der Seidenraupenzucht, der Wanderschäferei und dem Bergbau. Heute leben die wenigen verbliebenen Einwohner von der Landwirtschaft und vom Tourismus, der allerdings noch kein Massenphänomen ist.
Diese atemberaubenden Naturphänomene scheinen von den Strapazen, des steilen bergauf Strampeln auf 1150 m, stark abzulenken, wie sonst lässt sich die entspannte Freude unserer drei Musketiere erklären?
Und Ihr werdet es nicht glauben, einen ganzen Tag lang berichtet das Charity Team von keiner einzigen klitzekleinen Panne. Dafür bekommen wir die allerschönsten Bilder einer Naturlandschaft, die geprägt ist von schroffen Gipfeln, tiefen Tälern und Schluchten, grünen Wiesen und ausgedehnten Wäldern.
Auch das sei mal erwähnt: Da das Team jeden Tag frische Radkleidung braucht, freuen sie sich heute auf das Hotel in Les Vans, das über einen Waschsalon verfügt, d.h. heute endet der Tag ausnahmsweise ohne Handwäsche.
Das erste Foto vom Charity Team erreicht uns heute schon um 6:30 Uhr. Die Sonne geht gerade auf und im Fahrerlager herrscht bereits reges Treiben. Das Team möchte so früh wie möglich los. Die heutige Etappe von 132 km führt nach Saugues. Ab jetzt wird es bergig, laut Werners Tourbuch werden es 1870 hm, vor allem zum Schluss der Tour erwartet das Team eine enorme Steigung. Verständlich, dass alle großen Respekt haben und sich Sorgen, wegen der enormen Hitze machen.
Bevor es los geht, sendet die Crew noch einen Gruß - noch sehen alle frisch und hochmotiviert aus:
Als Würde die Hitze und die bevorstehende Extrem-Steigung nicht reichen, läuft es heute überhaupt nicht rund. Los geht es mit einem steinigen Weg. Es heißt für alle runter vom Rad und schieben.
Jeder hat so seine eigene Technik. Caspar wendet den Turtle-Gang an. Wenn das nicht mal ein schlechtes Omen für das weitere Fortkommen ist.
Caspars Rennrad verfügt über eine der besten Gangschaltungen, die Campagnolo Record, und genau diese versagt jetzt.
Der einzige Fahrradladen im Ort hat heute geschlossen. Also machen sich Werner, Helmut und Klaus an die Arbeit. Erfahrung wird es dann hoffentlich richten.
Die Reparatur hat leider nicht geklappt. Glücklicherweise hat Caspar die rettende Idee, er tauscht sein Rad gegen Pauls Rennrad, der wegen seiner Knieprobleme noch pausiert.
Weit kommt Caspar allerdings nicht. Sein Tauschrad hat einen Platten. Opa Werner nutzt die Zeit, um seinen Enkeln ein paar Tipps zu geben.
Haben wir es doch geahnt, der Turtle-Gang war keine gute Idee, eine Schildkröte verlangsamt einfach die Tour. Nun aber Schluss mit der Pannenserie Caspar, schließlich möchten wir dich wieder Radfahren sehen ;-)
Die Sonne steigt, es wird heißer und heißer. Eine erbarmungslose Hitze für unsere Rennradfahrer. Selbst Werner spricht von einem Hitzerekord. Es ist der heißeste Tag, den er, trotz seiner vielen gemeisterten Rennradtouren, erlebt.
Ab jetzt braucht es unglaubliche viele Trinkpausen, Wasser wird zum magischen Anziehungspunkt und dabei wird auch äußerlich nachgeholfen.
Unfassbar alle halten durch und kämpfen sich Kilometer für Kilometer weiter. Selbst die Warnung vor 15 % Steigung hält sie nicht auf.
Die letzte Nachricht erhalten wir von der steilen Schlussetappe.
Danach bleibt es lange still. Die letzten Bilder kommen spät. Wer sich diese genau anschaut, sieht sofort, was los ist. Das Höhenprofil zeigt eine permanente Steigung. Das Tourbuch von Werner ist wohl gnadenlos geschönt, denn dort ist von einer flachen Strecke und nur einer Steigung am Ende der Etappe die Rede. Die Entfernung mit 136 km passt ungefähr zur Planung, die Fahrzeit von 9 Stunden und 36 Minuten allerdings ganz und gar nicht. Kein Wunder also, dass es heute Abend ruhig bleibt.
Herzlichen Glückwunsch, liebes Charity Team, zu dieser heldenhaften Leistung. Jeder einzelne von euch ist heute weit über sich hinausgewachsen. Wir können es kaum glauben, dass ihr diese Mammut-Tour wirklich geschafft habt und ehrlich gesagt machen wir uns ein wenig Sorgen, ob es euch allen soweit gut geht.
Es ist Sonntag. Der Tag, den Tourcaptain Werner im Tourbuch als Erholungszeit vorgesehen hat. Natürlich hat er auch den Ruhetag geplant und sorgt dafür, dass das Team in Bewegung bleibt. Der Programmpunkt für den heutigen Tag bietet Kultur, Natur und Sport in einem.
Unser Team befindet sich am Fuße der Bergkette "Chaîne des Puys" in der Auvergne. Diese Bergkette besteht aus mehr als 80 Vulkanen, die in Nord-Süd-Richtung aneinandergereiht sind. Sie erstreckt sich auf einer Länge von 45 km und einer Breite von 3 bis 5 km. Die erste Eruption der Vulkane erfolgte vor 95 000 Jahren und die letzte vor 8600 Jahren. Die Chaîne des Puys steht als erstes Naturerbe des französischen Festlands seit dem 2. Juli 2018 als „Tektonikarena“ auf der Welterbeliste der UNESCO.
Der Puy de Dôme (1465 m Gipfelhöhe) ist der höchste Vulkan der Bergkette. Die Übersetzung seines Namens bedeutet "nicht aktiver Vulkan". Er thront inmitten der Landschaft der mehr als 80 kleineren Vulkankegeln über der Stadt Clermont-Ferrand. Clermont-Ferrand ist Altfranzösisch und bedeutet wörtlich „heller Berg-Schmied“.
Auf dem Gipfel des Puy de Dôme steht das Observatoire de Physique du Globe de Clermont, eine von weltweit 30 Wetterstationen, die die Entwicklung des Klimas beobachten.
Der Puy de Dome ist der ideale Ort für Gleitschirmflieger, die heute zahlreich vom Gipfel abheben.
Und da wir uns in dieser Woche intensiv mit dem Thema Wasser beschäftigt haben, soll die folgende Information nicht fehlen: Das natürliche Mineralwasser von Volvic entspring in 90 m Tiefe unter dem Vulkan "Puy de Dôme", den wir auf dem Etikett jeder Volvic Flasche sehen.
Jetzt aber genug der Worte und Zeit für die preisträchtige Fotoserie vom Puy de Dôme. Klaus hat für uns einen fantastischen Bildband geschaffen. Schaut es auch an - hier sagen Bilder eindeutig mehr als tausend Worte und bitte klickt die Bilder an, um die Bildserie auch in groß zu genießen.
Von wo aus ließe sich die Charity Tour besser bewundern, als aus der Luft? Nach der Tour im letzten Jahr hat Paul sich eine Drohne besorgt, sich in Flugtechnik und Videobearbeitung eingearbeitet und heute extra für uns eine Nachtschicht eingelegt. Das Ergebnis begeistert, seine Sicht von oben auf die erste Woche der Charity Tour 2023 weckt große Gefühle. Gefühle, die wir brauchen, um unser Herz für andere Menschen zu öffnen und zu helfen. Also, schaut es euch an, verteilt es weiter und helft uns das Spendenbarometer kräftig in die Höhe zu treiben.
Vielen Dank, Klaus und Paul für eure wunderschönen Bilder. Das ist Foto- und Videokunst der gefühlvollen Art!
Die letzte Etappe für diese Woche führt von Moulins nach Pérignat-lès-Sarliève. Eine 130 km lange, recht flache Strecke stimmt das Team versöhnlich. Wohlwissend, dass es in der nächsten Woche in die Cevennen mit extremen Steigungen geht.
Logistiker und Lademeister Klaus meistert täglich eine Challenge der besonderen Art. Immer wenn er denkt, er hat alles wieder gut im Tourvan verstaut, kommt einer und stellt ihm wieder etwas Neues hin.
Noch schlimmer wird es für Klaus, wenn ein Rennradfahrer feststellt, dass er ganz vergessen hat seine Rennradschuhe anzuziehen und diese dann im Tourvan gefunden werden müssen. Ein Profi, wie Klaus, bleibt natürlich ruhig und kriegt es immer irgendwie hin.
Bevor es los geht gibt es auch für die Profi-Monteure Werner und Helmut wieder Arbeit. Es scheint, als wechselten die beiden Reifen im Akkord. Diesmal ist Karstens Rennrad an der Reihe. Das Monteur-Team ist der Meinung, dass das Steinchen-Spiel von Karsten ein Ende haben muss.
Die heutige Etappe macht den Blick frei für jede Menge sportlicher Höchstleistungen. Es ist auch heute wieder unerträglich heiß. Unser Team radelt dabei weniger im Schatten, als auf den Wegen der Tour de France. Welches Glück, dass es anders als bei der Tour de France im Juli heute nicht den Vulkanberg "Puy de Dom" hinauf geht. Den hat das Team sich für morgen, statt mit dem Rennrad, mit der Zahnradbahn vorgenommen.
Heute kann das Charity Team 2023 in der Ferne bereits die Berge sehen, die es in der nächsten Woche zu bezwingen gilt. Der Respekt vor dieser Herausforderung ist angesichts der großen Hitze enorm.
Kaum zu glauben, dass es neben unserem Charity Team noch weitere Verrückte gibt, die sich durch die Hitze quälen. Schwer zu sagen, was besser ist, ein Ironman in Vichy oder ein Charityman zu sein und sich mit dem Rennrad bis ans Mittelmeer und aufs Stilfser Joch rauf zu quälen.
Die Teilnehmer der Charity Tour 2023 formulieren es heute so: "Wir brauchen unglaublich viel Wasser und müssen trinken, trinken, trinken, sonst können wir dieser Hitze nicht standhalten." Seit 6 Tagen hält das Team stand und radelt immer weiter, um Menschen in Westkenia den Zugang zu Wasser zu ermöglichen. Und dass jede Spende wirklich ankommt und hilft, zeigt ein aktueller Bericht der NAK karitativ, dem Partner der diesjährigen Charity Tour.
Wasser schafft Ernährung und Perspektiven so die Überschrift des Berichts über Kenneth aus Westkenia. Ein motivierendes Beispiel für den Erfolg der Arbeit der NAK karitativ.
Jetzt dürfen die Räder aber erst einmal geparkt werden. Im Tourbuch finde ich am Ende der Beschreibung des heutigen Tages folgenden Eintrag:
"Wenn alles geklappt hat, sind wir 794 km gefahren und haben 3.660 Höhenmeter bewältigt. Deshalb ist die Erholung verdient." (Tourcaptain Werner Kühnle)
Die Erholung ist nicht nur verdient sondern wirklich nötig. Liebes Charity-Team, wir verneigen uns vor euch und gratulieren zu dieser großartigen Leistung. In dieser Woche ist wirklich nichts nach Plan gelaufen und doch habt ihr gemeinsam jedes Problem gelöst, euch gegenseitig geholfen, uns mit wunderbaren Filmen und Berichten versorgt und ein riesiges Herz für Kenia gezeigt. Ruht euch aus und macht am Montag weiter.
Zum 5. mal schwingt sich das Charity Team auf den Sattel und macht sich auf den 130 km langen Weg nach Moulins. Die Stadt liegt im Norden der Auvergne-Rhône-Alpes im Departement Allier. Ihren Namen verdankt die Stadt den vielen Mühlen, die am Ufer des Flusses Allier zu finden waren. Die Auvergne gilt als Wasserreservoir Frankreichs. In ihrem Vulkangestein wird Wasser besonders gut auf natürlichem Wege gefiltert und mit Mineralien angereichert. Deshalb entspringen zahlreiche Mineralwasserquellen in der Auvergne. So z.B. die bekannte Marke Volvic.
Das Team ist erschöpft, hat aber immerhin nach dieser 5. Etappe bereits gut 40 % der Strecke bis ans Mittelmeer geschafft. Trotzdem ist die Stimmung gedrückt. Die vielen Pannen und Probleme und auch die vielen geradelten Kilometer stecken in den Knochen der Akteure.
Bevor es los geht, muss erst einmal der Mantel von Konstantins Fahrrad erneuert werden. Streng nach dem Motto in der Ruhe liegt die Kraft, machen sich Werner und Helmut ohne viele Worte an die Arbeit. Den beiden erfahrenen Sportlern sieht man die Strapazen der letzten Tage kaum an, und wir fragen uns, ob sie irgendwo einen geheimen Jungbrunnen haben. Werner wird uns mit Sicherheit erklären, dass es am Fahrradfahren liegt. Heute profitiert das Team jedenfalls von den beiden Profis, für die es selbstverständlich ist, sich ohne zu Klagen auf den Weg zu machen.
Die Tour verläuft zunächst schattig und relativ flach an der Loire entlang. Das versöhnt die Radfahrer und lässt auf eine entspannte Tagesetappe hoffen.
Werner, der im letzten Jahr mit dem Charity Team souverän den Jakobsweg per Rennrad gemeistert hat, erinnert sich gerne an diese Tour zurück und so erkennt er sofort, dass er an dieser Weggabelung schon einmal war. Es ist ein bedeutsamer Moment, wenn sich die Wege der Charity Tour 2022 mit der diesjährigen kreuzen. Das weckt Erinnerungen an viele Strapazen aber auch an den überwältigenden Erfolg. Das gibt Kraft, die Charity Tour 2023 für Wasser, Bildung und Ernährung in Westkenia fortzusetzen.
Die Temperaturen steigen und gegen Mittag ist es in der Sonne kaum noch auszuhalten. In den letzten Tagen gibt es auch bei uns in Deutschland eine unerträgliche, schwüle Hitze, die kleinste Bewegungen zu einer schweißtreibenden und anstrengenden Angelegenheit macht. Wie muss es sein, dabei Hochleistungssport zu betreiben. Von oben brennt die Sonne und der Asphalt strahlt unbändige Hitze ab. Jetzt ist es besonders wichtig viel zu trinken und deshalb werden die Wasserrationen erhöht und Paul und Klaus sorgen für Nachschub.
Heute zeigt sich wieder, welche Bereicherung Neuzugang Helmut für das Team ist. Helmut hat in jeder Katastrophe immer einen Blick für das Positive. Schon gestern ist uns, ein Ausspruch nach der Panne von Konstantin aufgefallen. Für ihn ist so eine Panne das "Salz in der Suppe" auf einer Fahrradtour. Heute spricht er von einem "Erholungstag" und "Urlaub auf dem Rad" und selbst die Hitze findet er okay, er liebt das "Plus" vor der Temperatur und erklärt uns, dass dies schließlich besser als "Minus 35 Grad" sei. Helmut schön, dass du dabei bist. Wir küren dich heute zum "Mann für die gute Stimmung" im Team!
Die Bedeutung von Wasser für uns Menschen wird uns heute besonders deutlich. Ohne Wasser würden unsere Rennradfahrer diese Etappe nicht schaffen. Und es braucht auch nicht irgendein Wasser, sondern es geht um sauberes Trinkwasser. Was für uns selbstverständlich erscheint, fehlt in West-Kenia.
Die Bezirke Busia und Bungoma im Westen Kenias gehören zu den ärmsten Regionen des Landes. Landwirtschaftlicher Anbau bietet für die meisten Bewohnerinnen und Bewohner die einzige Einnahmequelle. Obwohl die Region natürliche Wasservorkommnisse hat, fehlt es den Menschen an Möglichkeiten dieses Wasser zu erreichen, es zu fassen und für die landwirtschaftliche Produktion sowie den Eigenverbrauch zu nutzen. Die natürlichen Wasserquellen sind oft ungesichert und führen daher verschmutztes Wasser. Die bereits vorhandene Trinkwasserinfrastruktur, wie Brunnen, liegt oft trocken oder führen ebenso verschmutztes Wasser. Grund sind der gesunkene Grundwasserspiegel und dass beim Bau der Infrastruktur nicht darauf geachtet wurde, dass die Menschen das nötige Wissen zur Wartung erhalten und Möglichkeiten, um Einkommen zu verdienen, mit dem sie die Kosten tragen können. Auch Toiletten gibt es kaum, sodass die Menschen ihre Notdurft in der freien Natur verrichten. Dieser Umstand verunreinigt das Wasser ebenso und führt zu (vermeidbaren) Durchfallerkrankungen.
Genau hier setzt die NAK karitativ mit Ihren Projekten an. Der Aufbau einer Trinkwasserstruktur ist mehr als der Bau eines Brunnens. Es geht auch darum, die Verantwortung und Kompetenz der Menschen im Umgang mit ihren Brunnen zu schulen und die Landwirtschaft zu stärken, um Nahrung und Einkommen zu generieren. Toiletten zu bauen, Hygienewissen und auch allgemeine Bildung aufzubauen. Nur so erhalten die Menschen dauerhaft sauberes Trinkwasser, werden eigenverantwortlich, betreiben eine nachhaltige Landwirtschaft und können menschenwürdig Leben. Genau hierfür strampelt sich unser Charity Team unter schwierigsten Bedingungen ab. Und genau hier sind wir gefragt, jede Spende hilft und kommt an! Zur Spendenseite geht es übrigens hier.
Page 2 of 3