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Impressum
Karsten Kühnle
Lavendelweg 6
61267 Neu-Anspach
E-Mail: info@charity-tour.de
Telefon: +49 174 3359 161
Die Akteure der Chartiy Tour sagen euch von Herzen DANKE für euer großartiges Engagement. 55.995,- € Spenden sind im Rahmen der diesjährigen Charity Tour für Wasser, Ernährung und Bildung in Kenia zusammen gekommen.
So vieles, was die NAK karitativ in Kenia in diesem Jahr noch erreichen konnte, wäre ohne eure Hilfe nicht möglich gewesen. Wir sind glücklich, mit unserer Tour zahlreichen Menschen in Kenia den Weg zu sauberem Trinkwasser und sicherer Ernährung ermöglicht zu haben. Das ist übrigens auch die Grundlage dafür, dass viele Mädchen und Jungen gute Bildungschancen erhalten.
Wir bitten euch auch weiterhin an der Seite hilfsbedürftiger Menschen zu bleiben. Viel zu viele Menschen sind bitter arm und ohne Unterstützung bleibt gerade den Kinder der Weg heraus aus endloser Not verschlossen.
Nochmals DANKE für all eure Unterstützung, euren Zuspruch und eure Spenden. Wir wünschen euch von Freude erfüllte Herzen und ein gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein friedvolles und gesundes Jahr 2024. Möge Gottes Segen euch begleiten und schützen!
Euer Charity Tour-Team
Legende: Titelbild von Olga Fil von pixabay
Lea von NAK karitativ ist, wie angekündigt, nach Westkenia gereist. Die Partnerorganisation Vorort in Kenia, Kujenga Maisha East Africa (KUMEA), hat bereits großartige Arbeit geleistet und die Infrastruktur aufgebaut. Zur Erinnerung noch einmal die Karte der Projektregion, in der Lea nun unterwegs ist:
Ein Projekt wirkungsorientiert zu gestalten und zu implementieren, bedeutet für alle Beteiligten eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Status Quo in der Projektregion, den kulturellen und geographischen Gegebenheiten, den Wünschen und Vorstellungen der Menschen, aber auch der realistischen Verwaltung dieser. Leas Reise dient nicht zuletzt der stetigen Verbesserung der Projektarbeit und damit dem bestmöglichen Einsatz der anvertrauten Spenden- und Fördermittel.
Im Mittelpunkt für eine nachhaltige Zukunft seht das Wasser. Es beginnt mit dem Aufbau einer sicheren Wasserversorgung, wie z.B. dem Brunnenbau, geht über die Verbesserung der Sanitär- und Hygienebedingungen bis hin zum Bau von Bewässerungssystemen für die Landwirtschaft. Die geschaffene Infrastruktur ist eine Grundlage, die sich mittels Schulungen weiterentwickelt.
Die Kinder und Jugendlichen lernen z.B. in der Schule, sich um die Schulgärten zu kümmern. Die Ernte wird direkt in der Schulküche verwertet. So erhalten die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung und können konzentriert lernen. Ein nachhaltiger Kreislauf also, der in eine hoffnungsvolle Zukunft führt.
Leas Reiseplan ist unglaublich voll, unmöglich alles wiederzugeben. Deshalb können die Bilder und Videos, die sie schickt, nur einen Einblick geben. Dieser ist jedoch so hoffnungsfroh, dass wir uns sicher sind, dass jede Spende wirklich einen wichtigen Beitrag leistet.
Das nachfolgende Video dauert gerade mal 5 Sekunden, genauso schnell geht es, seit die Wasserquelle sicher gefasst ist, einen 20 Liter Eimer mit Wasser zu füllen. Vorher dauerte das Befüllen 6 Minuten und an umliegenden Wasserstellen wurde das Wasser mit einer Kalabasse geschöpft. Nicht nur das dies ganze 30 Minuten dauerte, das Wasser war vor allem nicht sicher.
Everlyne (s. Foto oben) ist die Field Officerin von Kumea. Sie ist im Außendienst, betreut die Arbeiten vor Ort und überwältigt Lea mit so vielen fertiggestellten Bauprojekten.
In Kenia gehen die Kinder und Jugendlichen wirklich gerne zur Schule, vor allem wenn die Schulen renoviert, mit Sanitäranlagen ausgestattet sind und sogar ein eigener Schulgarten angelegt wird.
Die Menschen in der Projektregion haben Lea mit viel Freude und Dankbarkeit beschenkt, die sie unbedingt an alle Spenderinnen und Spender weitergeben möchte - ganz besonders natürlich an das Charity Team. Sie hat lange nach dem passenden Souvenir für die Rennradfahrer gesucht und dabei immer wieder an die Strapazen des Teams gedacht.
Beim Anblick der Fahrräder in Kenia war schnell klar, die eignen sich sicherlich nicht als Geschenk. Stattdessen hat Lea sich für einen Kraftgedanken entschieden:
Während das Chartiy Team sich für die Menschen in Kenia mit dem Rennrad von Küste zu Küste bis hinauf aufs Stilfser Joch gequält hat, haben auch die Radfahrer in Kenia gekämpft. Mit klapprigen Rädern transportieren Sie Menschen und Lasten, um irgendwie ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
"Ihr wart so weit von einander entfernt und euch doch so nah. Euer Engagement bewirkt hier in Kenia unglaublich viel. Herzlichen Dank!" Lea König (NAK karitativ)
In Ostafrika werden Fahrrad- bzw. Motorradtaxis als Bodaboda bezeichnet. Sowohl das Fahrrad oder Motorrad als auch der Fahrer werden Bodaboda genannt. Die Taxis transportieren nicht nur Personen, sondern auch Lasten. Die ersten Bodaboda waren in den 1960er Jahren (zum Teil als Schmuggler) zwischen der ugandisch-kenianischen Grenze aktiv. Das erklärt die Wortherkunft, denn Boda-boda leitet sich vom englischen "Border" (also Grenze) ab.
Das Engagement des Charity Teams ist großartig und jede Spende bewirkt so viel Gutes. Noch bis zum 4. Oktober ist der Spendentopf geöffnet. Letzte Chance also, um die Reise von Ärmelkanal zum Mittelmeer, hinauf aufs Stilfser Joch bis hier nach Kenia zu einem überwältigenden Erfolg werden zu lassen.
Zum Spendenformular geht es hier
Diese Woche fand in Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, ein Klimagipfel statt. Der afrikanische Gipfel brachte führende Regierungsvertreterinnen und -vertreter und Organisationen aus verschiedensten Teilen der Welt zusammen, um afrikanische Lösungsansätze für die globale Klimakrise zu diskutieren.
Das ist auch eine Nachricht in den deutschen Medien wert. Kurz schauen wir hin und sind vielleicht ein wenig überrascht, dass sich der afrikanische Kontinent auf die UN-Klimakonferenz Anfang Dezember in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorbereitet.
Solche Nachrichten können uns eventuell beruhigen, da sich führende Persönlichkeiten, um diese Probleme kümmern. Sie können uns allerdings auch verzweifeln lassen, da den Menschen in ihren Sorgen und Nöten mit solch einem Gipfel noch lange nicht geholfen ist.
Wie gut kann es tun, den Blick von den großen Katastrophen und den vielen Interessenkonflikten abzuwenden und die Welt einmal aus einem einfacheren Blickwinkel zu betrachten.
Das Charity Team hat uns mit seiner Spendentour, daran erinnert, dass es uns allen möglich ist, etwas nachhaltig zu verbessern. Wie einfach diese Hilfe, im Vergleich zu den von uns als selbstverständlich angenommen Standards, aussehen kann, zeigen uns die aktuellen Erfolgsberichte und Bilder aus Kenia von der NAK karitativ.
Wenn wir z.B. Wasser zum Kochen benötigen, sieht das Bild dazu ungefähr so aus:
(Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay)
In Westkenia sah es vor einiger Zeit so aus:
Und heute sieht es wie folg aus:
Um ein ganzes Dorf mit Wasser zu versorgen, braucht es also nicht ein Wasserwerk oder 50 hochmoderne Küchen, sondern lediglich eine zuverlässige und hygienisch einwandfreie Wasserstelle.
Dank der Arbeit der NAK karitativ konnten in Westkenia bereits 3 natürliche Quellen für die sichere Nutzung gefasst werden. Es wurden 13 Wassernutzungskomitees gegründet und 10 Flachbrunnen gebaut.
Noch eindrucksvoller ist das folgende Beispiel. NAK karitativ hat uns erklärt, wie wichtig der Bau von Toiletten ist. Die Toilettensituation in der Projektregion Bungoma Count ist meist mangelhaft. Umliegende Büsche dienen als Ersatz. Für Mädchen ist diese Situation besonders problematisch: Sie haben keine Privatsphäre für ihre Menstruationshygiene, schämen sich dafür und fehlen dadurch sehr oft in der Schule oder brechen ihre Schulausbildung gar ab.
Toiletten sind für uns landesweit selbstverständlich, unser Bild dazu sieht wahrscheinlich ungefähr so aus:
(Bild von Anja auf Pixabay)
Das Bild, welches wir von Lea (NAK karitativ) bekommen haben, sieht so aus:
NAK karitativ hat bereits 10 solcher Komposttoiletten fertiggestellt und hat auch schon 2 Trainings für den Bau solcher Toiletten abgehalten. An 7 Schulen wurden Sanitäranlagen für Mädchen geschaffen und an 4 Schulen wurden bereits Trainings zum verbesserten Sanitär- und Hygienemanagement durchgeführt. Die Situation für die Menschen vor allem für die Mädchen hat sich dadurch nachhaltig verbessert. Durchfallerkrankungen wurden stark eingedämmt. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben sich am Bau der Komposttoiletten mit Arbeitszeit und der Bereitstellung lokaler Materialien beteiligt. Dies ist ein wichtiger Bestandteil, um eine nachhaltige Nutzung sicherzustellen.
Helfen kann also so einfach und doch so bahnbrechend sein. Es braucht dafür ein Charity Team, das die Möglichkeiten aufzeigt. Jetzt braucht es aber vor allem uns: Nicht nur mit unseren persönlichen Spenden, sondern mit unserer persönlichen Werbung. Lasst uns die gute Nachricht verbreiten und das Spendenbarometer kräftig in die Höhe treiben. Vielen Dank!
Das Finale der Charity Tour 2023 war eine echte Tortur. Nach einer solchen Etappe überwiegen die Glücksgefühle, es geschafft zu haben. Auf dem Weg hoch aufs Stilfser Joch erlebten die Rennradfahrer allerdings ganz andere Gefühle. Einmal drüber geschlafen, können wir förmlich spüren, wie bewegt und aufgewühlt jeder Einzelne immer noch ist.
Wer nicht Rennrad fährt, kann sich nur annähernd vorstellen, wie es ist, einen Berg, wie das Stilfser Joch, hoch zu radeln. Wir haben uns deshalb von unserem Team die finale Etappe erklären lassen. Zunächst zur besseren Vorstellung ein Bild des verschneiten Passes:
Das Stilfser Joch (2.757m) in Südtirol ist der zweithöchste Straßenpass der Alpen (auch Passo Stelvio genannt) und wird als Königin der Passstraßen bezeichnet. Mit 48 Kehren und 1838 hm gilt dieser Pass in der Rennrad-Szene als "Tour der Superlative". Die Kehren (Biegungen in die Gegenrichtung) werden übrigens von oben nach unten gezählt und fordern von den Radfahrern eine richtig starke Kraftanstrengung. Die Kehren schrauben sich mit einer bis zu 15% Steigung nach oben. Bis zur Kehre 31 führt die Straße durch den Wald. Die Kehre 29 liegt knapp unter der Baumgrenze und öffnet den Blick auf den höchsten Berg der italienischen Alpen, den Ortler (3905 m). Ab der Kehre 24 ist der Blick frei und man sieht den weiteren Verlauf der Passstraße ein.
Wer im Netz nach dem Stilfser Joch sucht, stößt auf zahlreiche Berichte und Videos von trainierten Rennradfahrern. Allen gemeinsam ist, dass sie die Passstraße als Herausforderung der ganz besonderen Art beschreiben. Die Bildwelt unterscheidet sich deutlich von der Schneelandschaft (Bild oben), der Hang ist grün und die Sonne scheint. Der Passo Stelvio hat übrigens einen eigenen Instragram-Kanal. Dort finden sich tolle Luftbildaufnahmen, welche die typische Optik des Passes im Sommer zeigen. Hier der Link zum Kanal: passostelvio_stilfserjoch
Vor wenigen Tagen konnte man sich auf dem Stilfser Joch noch Sonnen, gestern waren eher Handschuhe und Mütze gefragt. Der Temperaturabfall auf -2 °C ist drastisch. Noch extremer ist der Temperaturunterschied für das Charity Team. Erinnert ihr euch noch an die Hitzeschlacht in den Cevennen? Dort kämpfte das Team mit + 46 °C. Jetzt landet das Team mitten im Winter.
Caspar entscheidet sich für Geschwindigkeit. Die Kälte schmerzt ihn so sehr, dass er hofft, auf diese Art nicht zu unterkühlen. Schon früh macht er sich Vorwürfe, so nachlässig bei der Sockenwahl gewesen zu sein. Wie konnte er nur mit Sommersocken starten?!
Caspar weiß, dass er die treibende Kraft für diese Etappe war. Er war es, der sich für die Charity Tour, unbedingt das Stilfser Joch gewünscht hat. Damals hatte er den Gedanken im Kopf:
"Kann doch nicht so schlimm werden, Paul hat es doch auch geschafft." (Caspar Kühnle)
Oh doch! Es ist schlimm. Am besten einfach nur Treten, nicht nach oben auf die vielen Kehren schauen. Es ist dieser unbändige Wille, der ihn vorantreibt. Ungefähr ab Kehre 10 wird das Atmen durch die dünne Höhenluft schwerer. Und dann diese tauben, eiskalten Füße und auch die Hände sind eingefroren, das Schalten wird immer schwerer. Beim zaghaften Blick nach oben erahnt er den Gipfel und der Endorphinspiegel steigt. Und dann hat er es tatsächlich in einer Top-Zeit geschafft und ihm wird klar:
"Ich bin da, ich bin ERSTER!"
Während der gesamten Charity Tour 2023 war Karsten wie ein Puffer zwischen Alt und Jung. Er vertritt als einziger die "mittlere" Generation und auch heute gilt sein Blick in beide Richtungen und er findet seine Position in der Mitte. Er weiß auf was er sich eingelassen hat, schließlich ist er diese Wahnsinns-Etappe schon einmal gefahren. Er erinnert sich an die Idealline beim Fahren einer Kehre und ärgert sich maßlos, über Auto- und Motorradfahrer, die ihm nicht nur das Durchfahren der Kehren erschweren, sondern schlimmer noch rücksichtslos abdrängen und Wasser und Schnee verspritzen. Die Klamotten werden nass und klamm.
Irgendwie kämpft Karsten sich voran. Das fiese, erste Drittel ist geschafft. Der Wald liegt hinter ihm, der Blick nach oben ist frei. Das trübe Wetter, die Kälte und der Schnee lassen ihn sich fragen:
"Warum tue ich mir das an?" (Karsten Kühnle)
Karsten ist nicht allein, auch wenn er der Motor der Charity Tour ist und sich um so vieles kümmert, sind die anderen an seiner Seite. Heute sind es Klaus, Hartmut und Paul, die ihn mit Energieriegeln und Zuspruch versorgen. Und irgendwie zieht auch Caspar seinen Vater nach oben. Es wartet nicht nur der Gipfel, sondern auch sein Sohn auf ihn und dann kommt sie, die unbändige Freude. Jetzt einfach nur genießen!
Der neue im Team ist ein Kämpfer. Helmut kommt vom "Flachland" und ist noch nie einen Alpenpass geradelt. Er lässt sich von den Erzählungen nicht abschrecken. Die Anfahrt zum Pass ist sehr windig und steigt bereits steil an. Helmut fragt sich, wann kommen denn die Kehren?
Und sie kommen: eine nach der anderen 48, 47, 46, oh weh! Endlich Kehre Nr. 30, Es ist so hart und kräftezehrend. Helmut braucht zwischendurch ein paar Verschnaufpausen. Mal ein Energiegel, mal der gute Zuspruch und reichlich Willenskraft.
Irgendwann kommt Kehre 12, jetzt ist es nur noch ein Viertel. Endlich die letzten 5, die letzten 3, es zieht sich, Meter für Meter, Helmut gibt Gas.
"Und dann bist du oben. Ein Erfolgserlebnis, dass kann man nicht beschreiben. Wir haben es gepackt, das ist der Hammer." (Helmut Steinau)
Zum 5-mal macht Werner sich auf den Weg rauf aufs Stilfser Joch. Überhaupt hat er in seinem Leben schon so viele Touren gefahren. Er ist auch heute perfekt vorbereitet. Die Wahl der Kleidung erinnert nicht nur an seine vergangenen Fahrten auf den Stelvio, sondern ist nach dem Zwiebelprinzip optimal für diese Wetterlage.
In der Ruhe liegt die Kraft und Werner bleibt ruhig. Er kennt die Strecke gut und macht sich nichts vor, bei diesem Wetter ist das auch für ihn eine echte Herausforderung. Er geht es langsam an, teilt seine Kräfte ein und erinnert sich an das Zitat aus seinem Tourbuch:
"Mein stärkster Muskel ist mein Wille" Werner Kühnle
Selbstbeherrscht findet er seinen Rhythmus und fährt, Kehre für Kehre, immer weiter. Ganz tief durchatmen. Pausen machen und von Klaus versorgen lassen. Und wieder weiter. In Bewegung bleiben und etwas bewegen. Er denkt an die gute Sache, an Kenia, das Land, in dem er vor vielen Jahren seinen ersten ehrenamtlichen Dienst leistete und tritt weiter in die Pedale.
Oben wird Werner von allen erwartet und bejubelt. Was für ein Tourcaptain, was für ein Vater und was für ein cooler Opa.
Mit 14 Jahren das Stilfser Joch zu meistern ist eine enorme Herausforderung, das Ganze dann auch noch bei übelsten Wetterbedingungen - ist eine einzige krasse Challenge. Während Werner unendlich viel Lebens- und Tourerfahrung hat, macht Konstantin zum ersten mal in seiner kurzen Rennradfahrer-Karriere eine Grenzerfahrung.
Konstantin ist ehrgeizig, nutzt den Windschatten von seinem Opa und zieht die ersten 10 Kehren souverän durch.
Irgendwann zieht ihm die Kälte in den Körper. Sein Nacken ist hart wie Beton. Und dann die ungewohnte Höhenluft: Er quält sich weitere 5 Kehren nach oben und dann kommen die nächsten 3... Er trifft eine unglaublich schwere und mutige Entscheidung: Nach Kehre 30 ist für ihn Schluss.
Als sein Bruder Casper später oben auf dem Gipfel davon erfährt, sagt er voller Überzeugung:
"Konsti hat das Zeug dazu, seine Muskelkraft ist enorm, den mentalen Kampf gewinnt er beim nächsten mal auch. Ganz ehrlich vor zwei Jahren hätte ich das auch noch nicht geschafft." (Caspar Kühnle)
Konstantin ist glücklich dabei zu sein und er trifft heute noch eine schwere und mutige Entscheidung:
"Ich greife wieder an!" (Konstantin Kühnle)
Beim Anblick der sich hochquälenden Mannschaft werden bei Paul Erinnerungen an seinen eigenen schmerzhaften Weg zur Passhöhe in 2019 wach. Das Wetter war deutlich besser und doch war es eine Qual. Er fühlt mit der Mannschaft und will sie motivieren nicht aufzugeben.
Bereits im Tal beginnt Paul die Tour in Fotos und Videos festzuhalten, und bringt auch die Drohne in die Luft. Und dann geschieht das Unfassbare: Eine starke Windböe ergreift die Drohne und als wäre ein Absturz nicht genug, fällt sie mitten in einen Fluss und wird von den Wassermassen innerhalb von Sekunden weggerissen. Wieviel Pech kann ein Mensch nur haben, erst das Touraus und jetzt der Verlust - der ausgeliehenen - Drohne.
"Die Charity Tour 2023 war ganz schön verkorkst und trotzdem ist es für mich total schön und spannend wieder dabei zu sein." (Paul Kühnle)
Klaus ist immer da, wenn er gebraucht wird. Und doch ist er kaum zu sehen. Auch heute ist er der erste am Set. Er strahlt eine unglaubliche Ruhe aus und überträgt diese aufs Team. Er selbst bleibt immer im Hintergrund, sieht seine Rolle als nicht so bedeutend an. Dass er sich da sehr täuscht, bestätigt während der Grenzetappe jeder einzelne im Team.
Heute heftet Klaus sich mit dem Tourvan dicht an die Fersen der Radfahrer. Als langjähriger Freund hat er Werner schon bei unzähligen Rennradtouren begleitet. Solche Sorgen wie heute, hat er sich noch nie gemacht. Klaus ist selber 73 Jahre alt und obwohl Werner und Helmut trainierte Sportler sind, möchte er heute unbedingt in ihrer Nähe sein. Natürlich gilt seine Fürsorge auch den jüngeren Fahrern, deshalb ist er dankbar für die Unterstützung von Freund Hartmut, der spontan mit dem Motorrad gekommen ist, um die Versorgung aller am Pass, zu jeder Zeit und an jeder Stelle, sicherzustellen.
"Heute war ich nicht wirklich ruhig sondern besorgt. Der Ausblick vom Stilfser Joch ist atemberaubend. Dort oben habe ich zum Glück auch meine Ruhe wieder gefunden." (Klaus Müller)
Das alles erst mal zu verarbeiten und sacken zu lassen, wird wohl noch ein paar Tage dauern. Diese letzte Etappe zeigt so eindringlich, welche unglaubliche Kraft in einem Team steckt. Das Charity Team 2023 hat sich neu zusammengefunden und jeder einzelne hat eine ganz wichtige Rolle eingenommen und dafür gesorgt, dass es am Ende für alle ein Erfolg wird. Jungs und Männer, diese Trophäe verdient ihr zu recht!
Die Nacht war nicht so erholsam, wie gewünscht. Die meisten Charity Radler konnten vor Aufregung kaum schlafen. Bis spät am Abend war nicht klar, ob der "Passo Stelvio" befahrbar sein wird. Die Wetterverhältnisse sind für die Jahreszeit völlig untypisch. Was unten als Regen fällt, wird mit zunehmender Steigung zu Schnee. Die Temperaturen sind eisig, die Straßen nass oder gefroren. Kein Wunder, dass am frühen Morgen der erste Blick der Live-Übertragung der Webcam am Stilfserjoch gilt.
Alles andere als schöne Aussichten, aber immerhin scheinen drei LKWs irgendwie dorthin gekommen zu sein, oder hängen die etwa seit gestern dort fest?
Für das Charity Team hat die Königsetappe eine ganz große Bedeutung, irgendwie ist es schon Familientradition, dass jeder mindestens einmal im Leben das Stilfser Joch bezwingt. All die Planung, Vorbereitung, die Strapazen bis hier her und dann soll so kurz vor dem Ziel Schluss sein?
Verständlich also, dass der zweite Blick der Passausschilderung gilt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, welche große Erleichterung sich im Team bereit macht. Heute ist tatsächlich der Tag aller Tage - der Höhepunkt der Charity Tour 2023.
Wenig später ist die Nervosität allerdings zurück. Selbst Werner muss zugeben, dass er solche Wetterverhältnisse noch nie erlebt hat. In seinem Tourbuch findet sich zwar eine Beschreibung der Strecke und der enormen Steigung, aber ein Hinweis auf Schnee und Eis fehlt. Keiner kann sich deshalb so richtig vorstellen, was es bedeutet eine solche Extremtour unter diesen Witterungsbedingungen per Rennrad zu bestreiten.
Die Aufregung und Nervosität sind bis hier zu spüren, aber davon lässt sich das Team nicht zurückhalten. Alle stehen am Start und es geht endlich los.
Es folgen bange Stunden. Einzig die Bilder von Paul erreichen uns. Wir können es kaum glauben, eine verschneite Winterlandschaft. Irgendwie hatten wir uns das Ganze sonniger vorgestellt.
Etwas später erreicht uns ein Freuden-Video:
Was genau auf dem Weg nach oben passiert, ist wissen wir noch nicht. Es war neben der körperlichen Anstrengung wohl auch eine große mentale Herausforderung. Das werden wir uns selbstverständlich noch genauer anschauen und morgen darüber berichten. Heute gönnen wir unseren Tourhelden eine kleine Verschnaufpause und etwas Zeit diesen unfassbaren, krönenden Erfolg einer, gut geplanten und doch völlig anders verlaufen, Charity Tour 2023!
Liebes Charity-Team! Wir gratulieren euch von Herzen zu dieser großartigen Leistung. Ihr seid wahre Helden. Heute habt ihr euch selbst übertroffen und noch viel mehr als Applaus und Anerkennung verdient. Euer Lohn soll ein rasant steigendes Spendenbarometer sein - denn heute ist ein guter Tag zum Spenden!
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